Wegweiser für das Abschiednehmen
Orientierungshilfen für Angehörige & Trauergäste

Der Tod eines nahestehenden Angehörigen löst eine Mischung verschiedener Emotionen und Gefühlen bei Familie, Freunden und Bekannten aus. Hilfreich für Trauernde sind in dieser sehr belastenden Situation Menschen, denen man sich anvertrauen und mit denen man über seine Gefühle sprechen kann. Neben der persönlichen Trauer sind jedoch in kurzer Zeit viele wichtige Dinge zu klären und Entscheidungen zu treffen, die einen in dieser außergewöhnlichen Situation leicht überfordern können. Da jeder Mensch anders mit dem Thema Trauer und Verlust umgeht, gibt es kein richtig oder falsch.
Fragen Sie, wenn Sie unsicher sind, handeln Sie intuitiv, gehen Sie offen, ehrlich und authentisch mit Trauerden um und verlassen sie sich im Zweifel immer auf Ihr Gefühl.
In unserem „Wegweiser für das Abschiednehmen“ haben wir die Antworten auf Ihre wichtigen Fragen rund um Trauer, Bestattung und würdiges Gedenken, er soll Ihnen kompetente Hilfe und Orientierung leisten und verhindern, dass Trauernde aus Unsicherheit in Stille und Rückzug verfallen.
Fragen im Trauerfall
Etwas Tröstliches vorweg: Der Tod ist ein schwieriges und sensibles Thema für alle Menschen. Jeder Sterbefall bringt sowohl die nächsten Angehörigen als auch das weitere Umfeld des Verstorbenen in eine ungewohnte Situation, die häufig von Unsicherheit und Angst geprägt ist. Niemand kann genau sagen, was richtig oder falsch ist, und jeder Trauernde empfindet anders. Grundsätzlich geht es darum, das maßvolle Verhältnis zwischen Rücksichtnahme und Anteilnahme zu finden.
Ein Sterbefall ist eingetreten, was ist zu tun?
Ist der Sterbefall zu Hause eingetreten, informieren Sie bitte den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefon-Nummer 116 117, oder Sie informieren den Hausarzt des Verstorbenen. Durch den Arzt wird der Tod festgestellt und er händigt Ihnen die Todesbescheinigung (auch Totenschein) aus. Anschließend rufen Sie uns, das Bestattungsunternehmen ihres Vertrauens an, damit wir Sie unterstützen und die nächsten Schritte besprechen können.
Bei einem Sterbefall im Krankenhaus, in einem Hospiz oder einer Pflegeeinrichtung informiert das Pflegepersonal den Arzt, kümmert sich um die Totenbescheinigung und benachrichtigt den Bestatter. Sie haben auf jeden Fall die Möglichkeit, den Bestatter anschließend zu wechseln, wenn Sie uns nicht bereits in Vorfeld bei den Mitarbeitern als zuständiges Bestattungsunternehmen angegeben haben.
Benötigte Unterlagen | Ledig | Verheiratet | Verwitwet | Geschieden |
Personalausweis (alternativ Meldebestätigung) | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Geburtsurkunde* | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Heiratsurkunde | ✓ | ✓ | ✓ | |
Sterbeurkunde des Ehepartners | ✓ | |||
Scheidungsurteil | ✓ |
*Mittlerweile benötigt das Standesamt in jedem Fall die Geburtsurkunde, um die Sterbeurkunde ausstellen zu können. Nicht wie früher, als beispielsweise die Heiratsurkunde ausreichte.
Wer trifft die Auswahl des Bestatters und welche Aufgaben übernimmt der Bestatter für mich?
Sollte der Verstorbene zu Lebzeiten keinen Vorsorgevertrag mit einem Bestatter abgeschlossen haben und auch keinen konkreten Wunsch geäußert haben, liegt die Entscheidung bei den bestattungspflichtigen Angehörigen. Verstirbt der Angehörige in einer Pflegeeinrichtung, einem Hospiz oder im Krankenhaus, beauftragt das Pflegepersonal einen Bestatter nach eigenem Ermessen, bei einem Unfalltod erfolgt die Beauftragung durch die Polizei. Sie haben als Angehöriger jedoch die Möglichkeit, den Bestatter Ihrer Wahl mit der Überführung und der Versorgung und Bestattung zu beauftragen, unabhängig von Ihrem oder dem Wohnsitz des Verstorbenen.
Unsere Leistungen für Sie im Überblick:
- Ausführliche Beratung zur Bestattungsvorsorge
- Kompetente Beratung im Trauerfall inklusive Kostenvoranschlag
- Unterstützung bei der Beschaffung notwendiger Dokumente
- Planung, Organisation und Durchführung von Bestattungen in ganz Deutschland
- Überführungen im In- und Ausland
- Hygienische und kosmetische Versorgung des Verstorbenen
- Beratung und Anfertigung von Erinnerungsschmuck
- Sie wählen aus einem umfangreichen Angebot an Särgen, Urnen und Bestattungswäsche
- Anfertigung von Traueranzeigen, Trauerkarten, Sterbebildern und Danksagungskarten nach Ihren Wünschen
- Organisation und Gestaltung der Trauerfeier nach Ihren Wünschen
- Terminplanungen mit Kirchen, Friedhöfen und Dienstleistern
- Beratung bei der Auswahl der Blumen, der Dekoration und der Musik
- Vermittlung von Trauerrednern (kirchlich/weltlich), Musikern und Floristen
- Planung und Organisation des Trauerkaffees nach der Bestattung
- Trauerbegleitung vor, während und nach der Beisetzung
- Beurkundung des Sterbefalls sowie alle damit verbundenen Behördengänge
- An- und Abmeldungen bei Versicherungen, Rententrägern, Ämtern und Dienstleistern
- Erstellung von Anträgen auf Rentenvorschusszahlung, Hinterbliebenenrente und Versicherungsleistungen
- Online-Abmeldungen und digitale Nachlassverwaltung
- Vermittlung von Steinmetzen und Grabpflegediensten
Bestattungsarten
Da in Deutschland Bestattungspflicht gilt, müssen Sie zunächst eine Bestattungsart wählen, also ob Feuer- oder Erdbestattung und abhängig davon dann den Beisetzungsort. Ein bestimmter Friedhof kann frei gewählt werden, Anspruch auf Bestattung besteht aber in der Regel nur am Wohnort.
Auf dem Friedhof können Sie zwischen verschiedenen Gräberfeldern und Grabarten wählen, abhängig von der von Ihnen gewählten Bestattungsart. Zur Auswahl stehen Ihnen: Erdbestattung oder Urnenbeisetzung in einem Reihen-oder Doppelgrab oder einer Gruft, einem Kolumbarium, Urnenstelen oder Urnenwänden. Neben dem Friedhof gibt es ausgewiesene Bestattungswälder oder die Möglichkeit einer Urnenbeisetzung auf See.
Wie lange darf der Verstorbene nach Eintritt des Todes noch zuhause behalten werden?
Die Regelung, wie lange der Leichnam eines Verstorbenen auf Wunsch zu Hause behalten und aufgebahrt werden darf, ist in den einzelnen Bundesländern ganz unterschiedlich. Viele erlauben eine Zeitspanne bis zu 36 Stunden nach Eintritt des Todes. Sprechen Sie uns an, sehr gerne informieren wir Sie, welche Frist in Ihrem Fall gilt und ob gegebenenfalls eine Verlängerung möglich ist. Selbstverständlich unterstützen wir Sie bei der Aufbahrung und den dafür notwendigen hygienischen Maßnahmen.
Wie geht man mit der eigenen Trauer um?
Trauernde gehen einen unbekannten und mühsamen Weg, den Sie nicht gehen wollten. Nehmen Sie Abschied von Ihrem geliebten Verstorbenen, berühren Sie ihn und nehmen Sie ihn ein letztes Mal in den Arm. Wir, als Ihr Bestatter ermöglichen Ihnen diesen Abschied im Trauerhaus oder in unserem Abschiedsraum.
Um Trauer verarbeiten zu können ist es wichtig, den erlittenen Verlust zu vergegenwärtigen und die damit verbundenen widersprüchlichen Gefühle zu akzeptieren, Sie müssen nicht stark sein. Menschen in Trauer müssen gar nichts. Sprechen Sie mit vertrauten Personen über Ihren Schmerz und Ihre Gefühle, lassen Sie Ihrer Trauer Raum. Fällt es Ihnen schwer, sich in einem Gespräch zu öffnen, kann es helfen Ihre Empfindungen nieder zu schreiben und damit den Prozess der Trauerarbeit zu unterstützen.
Versuchen Sie sich dem Leben zuzuwenden, sich trotz allem etwas Gutes zu tun, schaffen Sie kurzzeitig Raum für andere Gedanken. Wenn Sie merken, dass die Trauer Sie überwältig, suchen Sie sich Hilfe bei einem Therapeuten, einem professionellen Trauerbegleiter, Trauercafés, oder einer Selbsthilfegruppe. Über den Bundesverband Trauerbegleitung erhalten Sie entsprechende Adressen. In einer Trauer- oder Selbsthilfegruppe finden Sie Kontakt zu Menschen, die eine Ähnliche Situation durchgemacht haben und Ihre Trauer nachvollziehen können.
Erwarten Sie von sich nicht, dass Sie sofort wieder funktionieren, sondern geben Sie sich die Zeit, die Sie brauchen um den Verlust zu verarbeiten und sich auf die neue Situation einzustellen.
Die ersten Tage nach einem Trauerfall fühlen sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Nur langsam findet man in die Normalität zurück und der Alltag erscheint unendlich schwer. Versuchen Sie, Familienrituale beizubehalten oder dahingehend zu verändern, dass sie wieder passen. Zögern Sie nicht, wenn Sie Unterstützung für Ihre Familie oder ihr Kind brauchen, wenden Sie sich an Therapeuten, Trauerbegleiter oder sprechen Sie die Mitarbeiter unseres Bestattungsunternehmens an, wir geben Ihnen gerne Empfehlungen oder unterstützen Sie bei der Suche nach geeigneter Hilfe.
Wege durch das Labyrinth der Trauer
Trauer und der Wunsch nach Trost sind individuell sehr unterschiedlich und verändern sich immer wieder. Es hat sich gezeigt, dass Trauer nicht zwangsläufig bestimmten Phasen folgt, sondern häufig wellenförmig verläuft. Es ist also wichtig, eine Balance zwischen Anteilnahme und rücksichtsvollem Verhalten zu finden, im Vordergrund sollte immer das wohl der trauenden Person(en) stehen.
Der Tod eines nahestehenden Angehörigen löst bei den Hinterbliebenen eine Mischung intensiver Emotionen aus. Im Vordergrund steht meist eine tiefe Traurigkeit, Phasen der Verlassenheit, Verzweiflung, Wut, Beklemmung, Angst und manchmal auch Erleichterung. Trauer kann sich jedoch auch körperlich auswirken, der Trauernde fühlt sich müde und abgeschlagen, leidet unter Überempfindlichkeit gegen Lärm, Konzentrations- und Schlafstörungen, Übelkeit, Atemnot und Schüttelfrost.
Trauer hat kein Ende als solches, sie bleibt immer, verändert sich jedoch im Laufe der Zeit. Auch nach langer Zeit kann eine intensive Sehnsucht erlebt werden und es kann eine Beziehung mit dem Verstorbenen bleiben, vielleicht wird er oder sie zu einem inneren Ratgeber.
Kinder trauern anders
Kinder trauern anders als Erwachsene, und auch wenn es scheint, dass sie erstaunlich schnell wieder spielen und unbeschwert wirken, ist es wichtig, dass Eltern ihnen trotzdem viel Aufmerksamkeit widmen und geduldig sind. Kinder sollten zu jeder Zeit selbst entscheiden, was sie tun oder lassen möchten, zwingen Sie sie zu nichts und begleiten Sie das Kind bei jedem Schritt. Sprechen Sie ehrlich mit ihrem Kind, verzichten Sie auf belastende Details und vermeiden Sie Formulierungen wie „…ist friedlich eingeschlafen“, „…ist von uns gegangen“, …“ ist heim gegangen“, „… haben verloren…“ oder „…hat Gott zu sich geholt“.
Zeigen Sie Ihre eigene Trauer und verstecken Sie Ihre Tränen nicht, nur so erleben und lernen Kinder, dass es in Ordnung ist zu trauern, Tränen zu vergießen und Gefühle zu zeigen.
Im Spiel drückt ein Kind oft Gefühle aus, für das es in der Realität womöglich noch keine Worte hat. Wenn Kinder trauern, tun sie es in plötzlich auftretenden Schüben, sie trauern praktisch in Raten. Dieses Verhalten schützt Kinder und Jugendliche vor Überbeanspruchung.
Unterstützung von Trauernden
Trauernde fühlen sich in den ersten Tagen nach der Ablenkung durch die Organisation der Bestattung oft stigmatisiert und empfinden Begegnungen und Gespräche oft als bedrückend. Aus Sorge etwas falsch zu machen oder weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen, scheuen Angehörige und Freunde oft den Kontakt. Was Trauende jetzt aber in erster Linie brauchen ist Verständnis, Zuwendung und Nähe. Das Umfeld eines trauernden Menschen braucht Mut und Stärke, um den Hinterbliebenen bestehen zu können. Trauernde brauchen kein Mitleid, niemanden, der das Leid auf sich nimmt, Trauernde brauchen Menschen, die stark sind.
Sie finden nicht die richtigen Worte: Kleine Gesten trösten oft besser als Worte
Zeigen Sie Ihre Gesprächsbereitschaft, aber erzwingen Sie nichts
Hören Sie ruhig und geduldig zu, verzichten Sie auf gut gemeinte Ratschläge, Floskeln und Plattitüden
Versuchen Sie auch Situationen mit ungewöhnlichen Reaktionen und heftigen Gefühlen auszuhalten
Lassen Sie Emotionen zu, „Die Tränen fließen sonst nach innen.“ (Regine Schindler)
Versuchen Sie nicht, Trauernde aus ihrer Trauer raus zu holen – das geht nicht
Prüfen Sie mit vorsichtigen Berührungen, ob körperlicher Kontakt erwünscht ist
Respektieren Sie den Wunsch, allein zu sein, nehmen Sie die Zurückweisung aber nicht persönlich
Pflegen Sie gemeinsame Rituale, sprechen Sie Einladungen aus oder unternehmen Sie etwas gemeinsam
Bieten Sie Hilfe im Alltag an, erledigen Sie Einkäufe oder unterstützen Sie bei Behördengängen
Heißen Sie auch Alleinstehende in Ihrem Freundeskreis willkommen
Haben Sie Geduld und Verständnis, dass Trauern langwierig sein kann
Nur wenn Sie Anzeichen für eine Depression, starke körperliche Schwäche oder Suchtgefahr erkennen, ziehen Sie dringend professionelle Hilfe hinzu
Eine besonders schwierige Situation ist ein Sterbefall für die, die selbst einen schweren Verlust erlitten haben und mittrauern, jedoch gleichzeitig Trost spenden sollen, wie zum Beispiel beim Tod eines Elternteils. Es fällt schwer, für den trauernden Hinterbliebenen da zu sein und gleichzeitig mit der eigenen Trauer und dem eigenen Schmerz umzugehen. Gestehen Sie sich in diesem Fall bitte das Recht zu, nicht immer nur funktionieren zu müssen und beanspruchen Sie auch Raum und Verständnis für Ihre eigene Trauer.
Angemessenes Verhalten bei einer Bestattung
Wenn Sie mit den lokalen Örtlichkeiten nicht vertraut sind, seien Sie mindestens eine halbe Stunde zu früh. Eine Trauerzeremonie durch zu spätes Erscheinen zu stören oder hinter dem Trauerzug über den Friedhof zu hetzen ist respektlos.
Eine Selbstverständlichkeit, die oft aber oft vergessen wird: Stellen Sie Ihr Handy vor der Zeremonie aus oder auf Flugmodus. Ein klingelndes Handy oder Geräusche durch eingehende Nachrichten sind störend und unangemessen.
Bei einer Trauerfeier betreten die engsten Angehörigen die Kapelle als erste, für Sie sie sind üblicherweise die ersten Sitzreihen reserviert. Die nachfolgenden Reihen sind für Verwandte, enge Freunde und Bekannte des Verstorbenen vorgesehen.
Diese Reihenfolge wird in der Regel auch beim Trauerzug zur Grabstätte eingehalten, er erfolgt in Stille, persönliche Gespräche sind unpassend.
Nach der Beisetzung treten zunächst die Angehörigen und engste Freunde an das offene Grab um kurz innezuhalten. Werfen Sie mitgebrachte Blumen, Blütenblätter oder Sand hinein und verweilen Sie nur kurz dort.
Der Trauerkaffee bietet die Möglichkeit des gemeinsamen Erinnerns und des tröstlichen Beisammenseins und ist für die Betroffenen emotional wichtig und hilfreich. Sie erhalten eine persönlich ausgesprochene Einladung oder sie wurde dem Trauerbrief beigelegt. In der Regel werden nur leichte Speisen und Getränke gereicht. Verweilen Sie nicht zu lange und verabschieden Sie sich nach ca. 90 Minuten von den Angehörigen. Sehen Sie bitte unbedingt davon ab, ohne Einladung beim Trauerkaffee zu erscheinen.
Taktvoll kondolieren
Es gibt kein allgemeingültiges Rezept, wie man seine Anteilnahme am besten ausdrückt. Es erfordert jedoch Einfühlungsvermögen, wenn es darum geht, die passenden Worte zu finden. Vermeiden Sie übertriebene und vorgefertigte Floskeln wie „aufrichtiges oder herzliches Beileid“, ehrliche eigene Worte, die von Herzen kommen, sind an dieser Stelle eher angebracht. Entscheidend ist fast immer, in welchem Verhältnis man zu dem Verstorbenen oder seinen Angehörigen steht. Bei entfernteren Bekannten, Nachbarn oder Kollegen wählt man in der Regel eine Kondolenz in Schriftform. Wichtiger als die Form und die Länge ist, dass das Schreiben ehrlich, persönlich und glaubwürdig ist. Eine besondere Erinnerung an den Verstorbenen oder geschätzte Eigenschaften kann man in das Schreiben einflechten. Beileidsbekundungen sollten handschriftlich verfasst werden. Gestalten Sie Ihre Beileidskarten selber, das geht entweder mit einem selbst aufgenommenen (Natur)Foto oder mit einer Kunstkarte, die mit bunten Farben auch hoffnungsvoll wirken kann. Statt einer Karte kann man auch auf einem schönen Briefbogen schreiben, wobei schwarz umrandetes Papier in der Regel nur den nahen Angehörigen vorbehalten ist. Kondolenzschreiben sollte man möglichst zügig versenden, da gerade in den ersten Tagen Trost und Zuspruch wichtig sind.
Bei einer Trauerfeier wird in der Regel nur den aller engsten Angehörigen das Beileid ausgesprochen. Viele Worte sind hier nicht nötig, wichtig ist, dass Sie von Herzen kommen, einfühlsam sind und mit Bedacht gewählt werden. Vermeiden Sie Floskeln oder allgemeingültige Ratschläge, oft reicht auch ein gut gemeinter tröstender Händedruck.
Sieht sich die Familie bei der Trauerfeier nicht in der Lage, Beileidsbekundungen anzunehmen, ist das oft daran erkennbar, dass die Angehörigen etwas abseits vom Grab stehen oder sich langsam zurückziehen. Auch in der Traueranzeige kann die Familie schon darum bitten „von Beileidsbekundungen am Grab“ abzusehen. Dieser Wunsch sollte unbedingt respektiert werden.
Eine Trauerzeremonie ist in erster Linie wichtig für die trauernden Hinterbliebenen, sie nehmen Abschied und begleiten den Verstorbenen auf seinem letzten Weg und bereiten ihm einen würdevollen Abschied. Als Gast ist es ein Gebot des Respekts, wenige einfache Regeln zu beachten.
Aufbau einer schriftlichen Kondolenz
Persönliche Anrede
1. Formulierung des Beileids
- Mit großer Bestürzung haben mein Mann und ich heute vom Tod Deiner geliebten Mutter / Deines geliebten Vaters erfahren. Wir können es nicht glauben und sind unendlich traurig.
- Ich bin fassungslos, seit dem ich erfahren habe, dass Deine liebe Frau / Dein lieber Mann nun von uns gegangen ist.
- Dass Deine Mutter / Vater so plötzlich verstorben ist, hat mich sehr betroffen gemacht.
- Tief betroffen habe ich heute die Nachricht vom Tod Ihrer lieben Frau / Ihres lieben Mannes erhalten.
2. Anteilnahme zeigen
- Ich möchte Euch / Ihnen mein aufrichtiges Mitgefühl zu Eurem / Ihrem schweren Verlust ausdrücken.
- Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, doch wir möchten Dich wissen lassen, dass wir Dir in Gedanken nahe sind.
- Ich bin in tiefer Trauer und fühle mich mit Euch / Ihnen verbunden.
- In dieser Zeit der Dunkelheit und des Schmerzes tröstet nur die Dankbarkeit, dass wir so viele Jahre mit ihm / ihr verbringen durften. Vergiss nie: Das Licht der Liebe ist stärker als der Schatten des Todes.
3. Würdigung des Menschen
- Wir haben einen wertvollen Menschen verloren, der sich immer zuverlässig und mit ganzem Herzen für unseren Verein eingesetzt hat. Wir werden ihn in bester Erinnerung behalten.
- Sie / er war ein ganz besonderer Mensch. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich seine Freundin / sein Freund sein durfte.
- Alle, die sie kannten, schätzten besonders ihre …
- Er war ein guter Freund, ich werde ihn nicht vergessen.
- Er war immer ein treuer Freund und hat mir so oft mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ich werde ihn schmerzlich vermissen.
4. Gute Wünsche und Hilfsangebote
- Ich wünsche Ihnen all die Kraft, die Sie jetzt brauchen, um das Leben allein zu meistern.
- Wann immer Du Hilfe benötigst – wir sind für Dich da.
- Wir sind immer für Dich und die Kinder da.
- Bitte sag uns, wie wir Dir zur Seite stehen können.
- Für die kommende Zeit wünsche ich Dir / Ihnen viel Kraft.
- Mögen Dir die vielen schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit Kraft und Hoffnung geben
5. Abschiedsformulierung
- Wir werden [Name] immer in liebevoller Erinnerung behalten.
- Sei umarmt.
- Mit stillem Gruß.
- Wir trauern mit Ihnen.
- In tiefer Trauer und innigem Mitgefühl.
- In liebevoller Dankbarkeit und Anteilnahme.
Kleidung bei der Trauerfeier
Die Trauerkleidung bei einer Beerdigung hat hohe Symbolkraft und ist ein Ausdruck von Pietät und würdevollem Abschiednehmen. Ein unpassendes Erscheinungsbild durch unglücklich gewählte Kleidung kann als mangelnder Respekt verstanden werden und die Angehörigen in ihrer Trauer verletzen. Dabei gilt nicht der gleiche Dresscode für alle Beerdigungen, denn wie Sie sich richtig für eine Trauerfeier oder Bestattung kleiden, hängt vom kulturellen und religiösen Kontext, aber auch dem persönlichen Wunsch des Verstorbenen und der engsten Angehörigen ab.
Wenn kein spezieller Dresscode für die Trauerzeremonie vorgegeben ist, empfiehlt sich generell, schwarze oder zumindest sehr dunkle, unauffällige, eher konservative Kleidung zu tragen. Je näher man der verstorbenen Person vom Verwandtschaftsverhältnis steht, desto sorgfältiger sollte die Kleiderwahl sein und auf die Farbe schwarz geachtet werden. Es geht dabei um elegante Zurückhaltung und nicht um Selbstdarstellung.
Frauen tragen ein schwarzes oder dunkles Kostüm mit knielangem Rock oder Hose und gegebenenfalls weißer Bluse unter der Jacke. Alternativ ist auch ein langärmeliges, hochgeschlossenes Kleid oder ein Hosenanzug eine gute Wahl. Unter Röcken wird eine dunkle Feinstrumpfhose getragen, auch die Schmuckwahl sollte eher dezent, klassisch und keinesfalls auffällig schrill und klimpernd sein. Auch für Make Up, Parfum und Frisur gelten bei Trauerfeiern „weniger ist mehr“. Achten Sie auf wasserfeste Mascara und sorge Sie dafür, dass Sie ein frisches Taschentuch griffbereit haben.
Bei der Trauerkleidung für Herren empfiehlt sich in der Regel ein schwarzer oder dunkler Anzug und ein weißes, zur Not auch dunkles Oberhemd. Die Accessoires sollten hochwertig, dezent und klassisch gehalten sein. Wählen Sie besser eine durchgängig schwarze Krawatte oder Fliege, auch bei den schwarzen Strümpfen verzichten Sie auf Muster, dazu schwarze Anzugschuhe. Legere Freizeit-Outfits sind auf keinen Fall angemessen.
Bei kleineren Kindern gelten nicht ganz so strenge Regeln wie für die Erwachsenen, Sie sollten dem Anlass entsprechend angemessen gekleidet sein, eine dezente, saubere dunkle Alltagskleidung ist in der Regel ausreichend. Jugendliche sollten eher dem Dresscode der Erwachsenen folgen.
Werden im Vorfeld einer Bestattung von den Angehörigen bestimmte von der Norm abweichende Wünsche zu Kleiderwahl kommuniziert oder ein ausdrücklicher Wunsch geäußert, auf klassische Trauerkleidung zu verzichten, so sollten Sie dies in jedem Fall respektieren und dem Wunsch entsprechen. Gerade jüngere Menschen versuchen mit freundlicher heller Kleidung dem Schmerz etwas Tröstliches entgegenzusetzen.
Organisatorisches nach der Bestattung
Obwohl Sie jetzt vielleicht mit ganz anderen Gedanken beschäftigt sind, ist mit der Beerdigung der bürokratische Aufwand um den Sterbefall leider noch nicht vorbei.
Folgende Verträge müssen gekündigt oder umgeschrieben werden:
Miete
Telefon
Rundfunkbeitrag abmelden
Autozulassung
Versicherungen
Vereinsmitgliedschaften
Abonnements
Finanzielle Angelegenheiten:
Kontennachforschung
Konten schließen
Finanzamt informieren (spätestens nach 3 Monaten)
Digitaler Nachlass
Vergessen Sie auch den digitalen Nachlass des Verstorbenen nicht, denn alle übermittelten und gespeicherten Daten verbleiben auch nach dem Tod bei dem jeweiligen Anbieter. Zum digitalen Nachlass gehören beispielsweise:
E-Mail Dienste
Soziale Netzwerke
Versandhandel
Zahlungsdienste (z.B. Paypal)
Elektronische Bücher
Eigene Homepage/Hostingdienste
Eigene Internetverkäufe
Messenger
Cloud-Dienste
Blog-Einträge und Bilder
Smart Home
usw.
Sind die Zugangsdaten vorhanden, können die Konten online selbst gelöscht oder deaktiviert werden. Ansonsten können Sie die Netzwerke mit einem Brief inklusive Kopie der Sterbeurkunde um das Löschen bitten. Alternativ kümmern wir uns sehr gerne um den digitalen Nachlass Ihres Verstorbenen.
Trauer im Netz – Online Friedhöfe
Gedenkseiten im Internet werden oft als digitale Friedhöfe bezeichnet. Sie geben Hinterbliebenen weltweit die Möglichkeit, Ihrer Trauer um den Verstorbenen Ausdruck zu verleihen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Mit Gedenkseiten können Familie, Freunde, Kollegen und Bekannte ganz besondere Momente teilen, die durch Anekdoten, Fotos oder Videos lebendig erhalten werden und vor dem Vergessen bewahren.
Das gemeinsame Erinnern, tröstlicher Zuspruch aus dem Familien- oder Freundeskreis, Zeichen der Wertschätzung und Anteilnahme geben den Hinterbliebenen Kraft, spenden Trost und vermittelt das Gefühl, nicht alleine mit dem unerträglichen Schmerz zu sein, sondern aufgefangen zu werden von einer Trauergemeinschaft, die sich umeinander sorgt und kümmert.

Kontaktaufnahme:
Andreas Wormstall Bürotechnik
Ansprechpartner: Julia Wormstall
Beulstraße 11
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